Sold City – Teil 2: Enteignung statt Miete für die Rendite (Umwelt-Filmtage)
Der neue, zweiteilige Dokumentarfilm von Leslie Franke und Herdolor Lorenz zeigt, wie der Immobilienboom in Deutschland entstanden ist, wie die Betroffenen ihn erleben – und wie wir uns wehren können.
Das Regie-Duo Leslie Franke und Herdolor Lorenz stellt seinen Film persönlich im SCALA Programmkino vor.
Seit die Gemeinnützigkeit des Wohnungsbaus fast überall in Europa aufgehoben wurde, gilt Wohnen nicht mehr als Menschenrecht. Nun entscheidet der Markt, wo Menschen leben. SOLD CITY Teil 2 widmet sich den großen Wohnkonzernen, die mit der Miete hauptsächlich die Dividenden der Aktionäre finanzieren. Die Volksinitiative „Deutsche Wohnen & Co.“ fordert schon seit Jahren die Enteignung großer Wohnungskonzerne. In London ist die Situation für Mieter:innen sogar noch problematischer. Die Autorin Anna Minton beschreibt die Verdrängung der arbeitenden Bevölkerung nicht mehr nur als Gentrifizierung, sondern als „Sterilisierung der Städte“. Wien liefert das Gegenbeispiel: Private Investoren müssen hier zwei Drittel ihrer Projekte als geförderte Wohnungen bauen, in denen Mieter:innen ihr Leben lang wohnen dürfen. Auch aus dem hochkapitalistischen Singapur gibt es Spannendes zu berichten: Dank eines Boden-Enteignungsgesetzes leben in Singapur über 85 % der Bevölkerung im kommunalen Wohnungsbau. Warum geht das nicht auch bei uns?
Das Regie-Duo Leslie Franke & Herdolor Lorenz ist nach dem Film zu Gast und freut sich auf das Gespräch. Die Veranstaltung wird moderiert von Norbert Bernholt vom Zukunftsrat Lüneburg.
Vorstellung im SCALA Programmkino im Rahmen der Lüneburger Umwelt-Filmtage. Der Vorverkauf startet am 21. Oktober.