Nina und das Geheimnis des Igels
Die zehnjährige Nina lässt sich von ihrem Vater mit Geschichten über einen cleveren Igel ins Bett bringen. Als Papa arbeitslos wird, weil Gauner die Fabrik ruiniert haben, hören seine Erzählungen auf. Mit Freund Mehdi geht Nina der Sache auf den Grund, und ein Abenteuer beginnt…
Nina ist zehn Jahre alt und hört seit jeher die Gutenachtgeschichten ihres Vaters, die von einem kleinen Igel handeln, der die Welt entdeckt. Doch seit die Fabrik, in der Ninas Vater gearbeitet hat, geschlossen wurde, gibt es keine Geschichten mehr und Ninas Welt steht Kopf. Ihr Vater hat sich verändert und auch die Ferien müssen sie jetzt zu Hause verbringen. Doch da macht das Gerücht die Runde, dass der verhaftete Manager der Fabrik die Buchhaltung manipuliert, Geld gestohlen und versteckt hat. Wenn sie dieses Geld finden, könnten sie alle Probleme lösen. Also machen sich die selbsternannten Hobbydetektive Nina, ihr bester Freund Mehdi und der kleine Igel auf die abenteuerliche Suche nach dem Schatz.
NINA UND DAS GEHEIMNIS DES IGELS folgt zwei Kindern, die verstecktes Geld suchen, um eine Fabrik zu retten. Dabei wird Abenteuer, Komödie und Krimi kombiniert, dazu gibt es ernste Themen. Das Ergebnis macht Spaß, gefällt auch visuell, selbst wenn manches eher schlicht gehalten ist.
ab 13. März im Programm
Bewertung der FBW-Jugend Filmjury
Gesamtbewertung:
Im realitätsnahen Animationsfilm NINA UND DAS GEHEIMNIS DES IGELS geht es um die zehnjährige, energische Nina und ihren zurückhaltenden, zwei Monate jüngeren Freund Mehdi. Die Väter der Beiden arbeiten in derselben Fabrik, in die sich eines Tages ein Igel verläuft. Dieser Igel spielt seitdem in jeder Gutenachtgeschichte, die Ninas Vater erzählt, eine tragende, optimistische Rolle. Immer sucht er Arbeit und trotz seines Scheiterns sucht er in der nächsten Geschichte erneut. Doch dann verliert ihr Vater seinen Job und er hat keine Kraft mehr für die allabendlichen Geschichten. Deshalb kann Ninas Familie in den Ferien nicht ans Meer verreisen. Stattdessen startet ein Ferienabenteuer gleich im Wald nebenan. Denn Nina versucht mit der Hilfe von Medhi und dem imaginären Igel das Geld zu finden, das der ehemalige Arbeitgeber ihres Vaters aus der Kasse der Firma gestohlen hat. Das Geld will sie an die Arbeiter verteilen und so ihren nur noch traurigen Vater glücklich machen.
Die aktuelle Geschichte ist sehr sehenswert und tiefgründig, dabei doch einfach erzählt. Trotzdem ist die Struktur der Handlung nicht ungewöhnlich und die Charaktere wirken etwas stereotypisch: Nina ist bestimmend und entschlossen, Medhi vorsichtig und ängstlich. Die Darstellung der Figuren hat uns nicht so sehr angesprochen, vor allem die unsymmetrischen Bewegung der Pupillen und die angedeuteten Bart- und Armhaare bei Ninas Vater, die mal da sind oder fehlen. Der farbenfrohe Animationsstil und die Gestaltung der Räume, besonders der Wald mit seinen ansprechenden Farbkontrasten zeigt eine Welt, in der sich die Kinder wohlfühlen. Dass Arbeitslosigkeit in einem Kinderfilm thematisiert wird, finden wir bemerkenswert und in der momentanen Situation, in der in den Nachrichten ständig von Entlassungen in Firmen gesprochen wird, sehr zeitgemäß und wichtig. Durch Ninas Fantasie wird der fiktive Freund, der Igel, lebendig. Er steht in einem starken Gegensatz zur bunten Welt, da er in einem schwarz-weißen Mickey Mouse Zeichentrickstil aus einer Zeichnung des Vaters schlüpft. Er verkörpert die Hoffnung und zeigt einen Weg im Umgang mit Problemen.
Das Geheimnis des Igels ist gleichzeitig die Botschaft des zugänglichen Familienfilms. Nämlich, dass man immer weitermachen soll, wenn man eine Niederlage erlebt, um seinen Platz in der Welt zu finden. Die einfache Darstellung der schwierigen Themen ist mit auf verständliche Weise gelungen und für Kinder ab 6 Jahren sehr empfehlenswert.