Das fliegende Klassenzimmer
Neuverfilmung nach dem berühmten Kinder- und Jugendbuch von Erich Kästner
Die vierte Verfilmung des gleichnamigen Romans von Erich Kästner handelt von der dreizehnjährigen Martina, die mit ihrer alleinerziehenden Mutter und ihrem kleinen Bruder in Berlin lebt und die Chance auf ein Stipendium für ein Internat in Südtirol bekommt. Als Martina in dem ländlichen Kirchberg ankommt, findet sie sich gleich in den Rivalitäten zwischen den Internen und den Externen des Johann-Sigismund-Gymnasiums wieder. Mit ihren neuen Freund:innen Matze, Jo und Uli erlebt sie in ihrem neuen Schulalltag einige Abenteuer. Der Streit zwischen den verfeindeten Gruppen soll durch ein gemeinsames Theaterstück beigelegt werden. Doch erst die Mutprobe des kleinen Uli verändert alles.
Bewertung der FBW-Jugend Filmjury
Gesamtbewertung:
Der Realfilm DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ist die vierte Verfilmung nach dem berühmten Buch von Erich Kästner. Dabei wird der Stoff des Buches in die aktuelle Gegenwart verlegt und die Geschichte an die heutige Lebenswelt von Kindern angepasst.
Martina, eine gute Schülerin aus Berlin, hat die Chance, ein Stipendium an einem Gymnasium in Kirchberg zu bekommen. Schnell freundet sie sich mit den Internatsschüler:innen Jo, Uli und Matze an und gemeinsam bilden sie eine Clique. Doch das Schulleben wird von einer jahrzehntelangen Feindschaft zwischen den internen Internatsschüler:innen und den externen Schüler:innen aus dem Dorf bestimmt. Besonders die externen Ruda und ihre Freunde sind im Dauerkonflikt mit den vier Hauptfiguren. Internatsleiter Justus Böhk und Schulleiterin Kreuzkamm wollen den Konflikt mit der Aufführung des Theaterstücks Das fliegende Klassenzimmer überwinden, aber nur Martina und ihre Freunde sind bereit, daran zu arbeiten und planen einen Film. Per Zufall treffen sie in einem versteckten Grundstück auf den seltsamen „Nichtraucher“, der dort in einem Bahnwaggon lebt. Hier wollen sie das Theaterstück verfilmen und stellen bald fest, dass der „Nichtraucher Robert“ früher eine Freundschaft zu Justus Bökh hatte, die kaputt gegangen ist. Die Kinder versuchen die Männer wieder zusammen zu bringen, während die Feindschaft mit den Externen immer schlimmer wird und es zu einem Kampf kommt. Dabei haben die vier Freunde eigentlich schon genug damit zu tun, ihre eigenen Probleme in den Griff zu bekommen. So wird es nicht leicht, all diese unterschiedlichen Konflikte zu einem glücklichen Ende zu bringen.
Der Film greift in unterschiedlichen Handlungssträngen, die alle miteinander verwoben sind und deren Verlauf sich gegenseitig beeinflusst, viele unterschiedliche Themen auf. Hervorzuheben sind hier: Freundschaft, Familie, Feindschaft, Schule. Bemerkenswert bei diesem Film ist, dass es einen Erzähler gibt, der aus der Ich-Perspektive des seltsamen „Nichtrauchers“ die Geschichte begleitet und ergänzt. Besonders die Gefühle der einzelnen Hauptfiguren werden so dem Zuschauer verständlich gemacht. Dies ist immer dann der Fall, wenn sich eine rein filmische Umsetzung der Emotionen schwierig vermitteln lässt. Der Erzähler kann so viele Dinge direkt auf den Punkt bringen.
Die Kameraeinstellungen und Perspektiven sind immer sehr situationsangepasst und vielfältig eingesetzt. Die Schnittfolge ist nicht zu schnell und erlaubt so etwas länger den Blick auf den Personen zu belassen. Die schauspielerische Leistung insbesondere der Kinderdarsteller:innen ist sehr überzeugend. Lediglich die Figur der Schuldirektorin war etwas zu überzogen albern, was nicht zu ihrer beruflichen Stellung passt.
Musik wird in diesem Film sowohl On als auch Off ausgiebig genutzt. Während die Off-Musik stimmungsbegleitend eingesetzt wird, fällt insbesondere die On-Musik auf, da sie eigenständige dramaturgische Funktion hat und die Geschichte inhaltlich unterstützt.
Wir empfehlen diese unterhaltsame deutsche Neuauflage einer berühmten Romanverfilmung Jungen und Mädchen zwischen 7 und 14 Jahren und Erwachsenen, die sich ihre Kindheit bewahrt haben.